Wie bereitet man Maronen zu?

Im Herbst ist Kastanienzeit und in vielen Parks und Laubwäldern fallen Kastanien zu Boden. Allerdings sind nicht alle Kastanien essbar. Es gibt zwei Sorten von Kastanienbäumen – die Rosskastanie und die Edelkastanie. Nur die Edelkastanie liefert essbare Früchte – sie sind als Maronen oder Maroni bekannt. Die Früchte der Rosskastanie sind nicht essbar und giftig.
Tipp: Aus den nicht essbaren Kastanien lässt sich Waschmittel aus Rosskastanien herstellen.
Geröstete, heiße Maronen der Edelkastanie gehören auch auf dem Weihnachtsmarkt einfach dazu. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um Maronen bzw. Esskastanien zuzubereiten. Du kannst sie kochen, im Ofen oder auf dem Grill rösten oder auch roh essen.
Wo wachsen Maronen und wann ist Maronen-Saison?
- Maronen mögen mildes Klima und wachsen in allen Gebieten, in denen auch Wein angebaut wird. So kannte man früher Maronen fast nur im Süden Deutschlands. Das Fruchtfleisch unter der harten Schale besteht hauptsächlich aus Stärke. Wegen seines Nährwerts und der guten Sättigung war es im Süden Europas bis Ende des 19. Jahrhunderts eines der Hauptnahrungsmittel der Landbevölkerung. In Italien und der italienischen Schweiz wird bis heute aus Maronen glutenfreies Kastanienmehl hergestellt.
- Maronen haben im Herbst und Winter Saison: Frisch bekommt man sie von September bis Ende Dezember. Auf Weihnachtsmärkten werden Maroni dann vor allem geröstet angeboten. Außerhalb der Saison gibt es Esskastanien tiefgekühlt, vorgegart im Vakuumpack oder aus der Dose und im Glas – die sich auch ganz hervorragend für mein Maronensuppen-Rezept eignen.
- Maronen und Esskastanien sind zwei verschiedene Arten der Edelkastanie. Die Kastanie ist eine Nussfrucht, die in der Regel Ende September oder Anfang Oktober ausgereift ist. Sie ist runder und kleiner als die Marone. Die Marone ist eine weiter gezüchtete Form der Esskastanie, mit deutlich süßerem und intensiverem Aroma.
- Maronenbäume werden übrigens bis zu 30 hoch.
Muss man Maronen schälen?
Bevor man Maroni verzehren kann, muss sowohl die harte Schale als auch die pelzige Innenhaut entfernt werden. Die aufgeplatzte Schale lässt sich nach dem Rösten oder Garen leicht entfernen. Danach muss nur noch der braune Flaum von den Früchten abgezogen werden.
Wann sind Maronen frisch?
Maronen sollten beim Kauf keine Löcher in der Schale aufweisen, denn das könnte auf Wurmbefall hindeuten. Frische Esskastanien sind schwerer als ältere Kastanien, die schon eine Weile in der Auslage liegen. Du kannst einen Schwimmtest machen: Gib die Maronen in eine mit warmem Wasser gefüllte Schale. Außerdem sind ältere Maronen matter als frische. Die frischen Maroni sinken zu Boden, die älteren schwimmen oben.
Maronen richtig zubereiten – rösten und garen
Es gibt verschiedene Möglichkeiten Maronen zuzubereiten. Man kann sie roh essen, kochen, braten oder rösten.
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Maronen im Backofen
Die frischen Maronen mit einem spitzen Messer auf der Oberseite kreuzweise einritzen. Der Kreuzschnitt sollte ca. einen bis zwei Zentimeter lang sein. Die Maroni dann auf einem Backblech im vorgeheizten Backofen bei 190 °C je nach Größe ca. 20 Minuten rösten. Die Maroni sollten unbedingt geschält werden, solange sie noch heiß sind – so geht die Schale leichter ab. Durch das Rösten der Maronen im Backofen entsteht im Nu das typische Weihnachtsmarkt-Feeling.
Tipp: Eine Schale mit Wasser in den Backofen stellen, damit die heißen Maroni nicht austrocknen. -
Maronen in der Mikrowelle
In der Mikrowelle gegart, fehlen die Röstaromen, dafür bleiben die Maroni schön saftig. Zum Garen werden sie nicht eingeritzt in eine Keramikschüssel gegeben und mit lauwarmem Wasser abgedeckt. Bei 800 Watt garen die Maronen in acht bis neun Minuten.
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Maronen kochen
Maronen lassen sich auch in Wasser garen. Dafür die Maroni ca. 30 Minuten in Wasser legen und abwarten, welche Maronen auf den Boden sinken und welche nach oben steigen (siehe bei Einkauf bzw. Frische). Die oberen entsorgen, die unteren mit einem scharfen Messer kreuzweise einritzen und in Salzwasser ca. 15 Minuten garen. Die Maronen abgießen und noch heiß die Schale und das darunter liegende Häutchen abziehen.
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Maronen braten und in der Pfanne rösten
Maronen gelingen in der Pfanne gebraten besonders gut. Die Esskastanien werden bei starker Hitze angeröstet und dann bei mittlerer Hitze ohne Fett ca. 20 Minuten gegart. Dabei sollte die Pfanne immer wieder geschwenkt werden, damit die Maronen nicht anbrennen. Frisch gebratene Maroni sind ein Genuss.
Kann man Maronen roh essen?
Ja, Du kannst Maroni roh essen. Allerdings sind sie durch den hohen Stärkeanteil schwer verdaulich. Der Geschmack ähnelt dem von Walnüssen. Die Schale muss natürlich vorher entfernt werden und an das Fruchtfleisch zu gelangen. Dafür solltest Du die Maronen in ca.2 Stunden Wasser einweichen und die Schale dann kreuzweise einritzen und die Schale dann von der Frucht lösen. Rohe Maronen passen z.B. kleingehackt in ein Müsli oder Porridge oder Du kannst sie auch anstelle von Nüssen über Deinen Salat streuen.
Du kannst rohe Maronen auch in einer Pfanne rösten. Dafür solltest Du kein Fett verwenden und die Maronen nur so lange braten, bis sich die Schale öffnet. Dabei immer wieder die Maronen in der Pfanne umrühren.
Maronensuppe kochen
Für Maronensuppe werden Schalotten gedünstet und vorgegarte Maronen angeschwitzt und mit Gemüse- oder Pilzfond abgelöscht, mit etwas Sahne aufgegossen, einige Minuten gekocht und anschließend fein püriert.
Im Supermarkt kannst Du Maronen schon fertig gekocht, geschält und vakuumiert kaufen und sind ganzjährig und sind damit auch außerhalb der Saison erhältlich. Es gibt auch essfertige Maronen in Dosen eingelegt. Auch sie lassen sich so hervorragend zu Suppen oder Pürees verarbeiten.
Hier findest Du mein einfaches Rezept für köstliche Maronensuppe .
Tipps für Einkauf und Lagerung
- Einkauf
Die Früchte sollten prall und glänzend aussehen. Ihre Schale muss beim Einkauf unversehrt sein. Achtung: Maronen sind anfällig für Schimmelpilze. Muffig oder ranzig sind sie ungenießbar. Auch sieht man ihnen nicht unbedingt an, ob ihr Inneres wirklich frisch ist. Dieser Frischetest kann helfen: Sinken Maronen in einer Schüssel mit lauwarmem Wasser auf den Boden, sind sie frisch – schwimmen sie oben, sollte man sie entsorgen. Außerhalb der Saison kann auf Kastanien aus der Dose, dem Glas, der Vakuumverpackung oder Tiefkühltruhe zurückgegriffen werden. - Lagerung
Frische Maronen halten sich nicht so lange wie andere Nüsse. Sie verlieren schon nach wenigen Tagen erheblich an Geschmack und werden zäh. Bei Zimmertemperatur halten sie sich ca. eine Woche, im Kühlschrank maximal einen Monat. Kann man Maronen einfrieren? Mit eingeritzter Schale 20 Minuten gekocht, geschält, abgekühlt und verpackt, bleiben sie im Tiefkühler gut sechs Monate frisch.