Es gibt Gewürzmischungen, von denen sollte man lieber die Finger lassen: Zum Beispiel jene billigen, mit Glutamat und Farbstoffen versetzten Pizza- oder Pommes-Gewürze, von Mischungen mit Inhaltsstoffen wie Hefeextrakt, Säuerungsmittel, Würze und natürliche Aromen sowieso. Und auch Zucker und Salz gehören nicht in Gewürzmischungen – Gewürzmischungen, die diese Bezeichnung auch verdienen, bestehen ausschließlich aus natürlichen Zutaten.

Bekannte Gewürzmischungen

Es gibt gute Gründe, die. besten Gewürzmischungen zu kennen und sie beim Kochen zur Hand zu haben: Sie erleichtern uns nicht nur die Arbeit und die Vorratshaltung, mit Gewürzmischungen können wir Gerüche und Geschmacksaromen aus der ganzen Welt in unsere Küche holen. Sie erweitern unseren kulinarischen Horizont oder wecken Erinnerungen an Genussmomente in fernen Ländern. Denn Aromen, die wir einmal über Nase, Zunge und Gaumen kennengelernt haben, speichern wir nachhaltiger als einen Schnappschuss auf unserem Smartphone.

Gewürzmischungen aus aller Welt

Es gibt unzählige Gewürzmischungen aus aller Welt. Hier kommen die bekanntesten, die man fertig gemischt in fast jedem Supermarkt kaufen kann. Aber natürlich kann man auch seine persönliche Gewürzmischung selber machen.

Curry

Hier gibt es nicht DIE Gewürzmischung. Es gibt viele verschiedene Curry-Pulver, die meist das gelbe Kurkuma enthalten. Curry-Pasten gibt es in rot, grün und gelb, die geschmacklich und von der Schärfe her total unterschiedlich sind. Die rote Paste ist z.B. mild und passt gut zu dunklem Fleisch und Shrimps, die grüne ist superscharf, und die gelbe passt gut zu Geflügel. Kann man nur ausprobieren. Das Pulver passt natürlich nicht nur zurCurrywurst, sondern auch in Geschnetzeltem oder zu Hülsenfrüchten.

Garam Masala und Tandoori Masala

Als Masala werden unterschiedliche Gewürzmischungen der indischen Küche bezeichnet. Die bekanntesten sind Garam- und Tandoori Masala, wobei es je nach Region oder Familienrezept viele unterschiedliche Masalas (Mischungen) gibt. Je nach Zusammensetzung der Gewürze ist der Geschmack scharf-würzig bis fein-süßlich: Chili und Pfeffer stehen für die typische Schärfe, Muskat, Zimt und Kardamom für die leichte Süße. Für die Zubereitung von Curries, ist Garam Masala unverzichtbar. Damit die Gewürzmischung ihr volles Aroma entfalten kann und nicht verkocht, sollte sie den (indischen) Eintöpfen mit viel Gemüse, Fleisch oder Fisch erst kurz vor Ende der Garzeit zugegeben werden. Tandoori Masala wird überwiegend für Marinaden von Geflügel und Fleisch verwendet.

Baba Ganoush

Diese Gewürzmischung ist eigentlich ein sehr würziger und leicht süß-säuerlicher Dip, der zu arabischen Fleischgerichten oder Falafel gegessen wird. Heute gibt es die eigens für die Zubereitung des Dips hergestellte Gewürzmischung gleichen Namens. Sie steckt voller verschiedener Aromen mit feiner Zitronenschale, süßen Granatapfelkernen und scharfen Pfeffernoten. Kardamom, Kreuzkümmel und Zimt sorgen einen würzig-süßlichen Duft und Geschmack.

Chinesisches 5 Gewürze Pulver

Auch wenn es viele unterschiedliche Rezepturen für die weltweit bekannte Gewürzmischung gibt, fünf Bestandteile sind gesetzt: Sternanis, Nelken, Cassia Zimt, Fenchel und Szechuan Pfeffer sorgen für die süßen, bitteren, pikanten, sauren und scharfen Noten. In der asiatischen Küche werden die „Chinese Five Spices“ für Soßen und Suppen, Marinaden und Rubs verwendet. Und das süßlich scharfe Aroma eignet sich bestens zum Würzen von Geflügel, Fleisch, Fisch- und Gemüsegerichten. In vielen Rezepten wird das Chinesische 5 Gewürze Pulver noch mit Knoblauch und Ingwer ergänzt.

Kräuter der Provence

Ob Salat oder Gemüse, Fisch oder Fleisch, Pizza oder Pasta – beide Kräutermischungen erzeugen typisch mediterrane Aromen. Bei den Kräutern der Provence liegt das vor allem an den drei Hauptbestandteilen der Gewürzmischung aus Südfrankreich: Thymian, Rosmarin und Bohnenkraut im Mix mit Oregano, Basilikum, Majoran und Lavendel. Kräuter  der Provence passen gut zu deftigen Fleisch- oder Gemüsegerichten und zu gebratenem und gegrilltem Fisch. Kannst Du aber auch zum Würzen über Pizza und Pastagerichte nutzen. Gibt es trocken, frisch und tiefgefroren.

Italienische Kräuter

Während die Kräuter der Provence eher ein blumiges, leicht süßliches Aroma haben, sorgen in den italienischen Kräutern getrocknete Tomaten und Paprika für fruchtige Süße und getrocknete Zitrusfrüchte für frische Säure.

Fines herbes

Fines Herbes bestehen zu gleichen Teilen aus Schnittlauch, Petersilie, Kerbel und Estragon. Aber auch hier gibt es bei den Anbietern Mischungen, die noch andere Gewürze enthalten. Fines Herbes passen zu Eierspeisen und Quark aber auch zum Würzen von Fleisch und Geflügel und Gegrilltem. Die Mischung wird trocken, frisch oder tiefgefroren angeboten.

Ras el Hanout

Dieses nordafrikanische Gewürz vereint süße, scharfe und bittere Aromen und enthält überwiegend Kreuzkümmel, Nelken, Pfeffer, Koriander, Piment, Kardamom, Anis, Chili und Muskat – diese Gewürzmischung vereint alle Aromen Nordafrikas. Die Zubereitung aus 25 bis 30 Zutaten ist so aufwendig und kompliziert, dass sie in Nordafrika nur dem Chef des Gewürzladens zustand (Ras el Hanout bedeutet „Chef des Ladens“). Passt perfekt zu Couscous-, Kichererbsen- oder Linsengerichten und natürlich auch zu Humus und Lamm.

Za’atar

Za’atar bedeutet im arabischen Sprachraum „Thymian“ – und tatsächlich macht der Thymian die orientalische Gewürzmischung unverwechselbar. Hauptbestandteil sind die getrockneten Blätter des syrischen Ysops, einer wilden Art, die sich vom Thymian wie wir ihn kennen durch eine intensive Oregano-Note unterscheidet. Sesamsaat, Sumach und Salz runden diesen Mix ab, der in keiner vegetarischen Küche fehlen darf. Za’atar passt prima zu überbackenem Gemüse und Dips, zu Kürbis-, Bohnen-, Linsen- und Kichererbsensuppen.

Harissa

Harissa ist in Marokko, Tunesien und Algerien fester und scharfer Bestandteil der traditionellen Küche. Die Mischung besteht aus Chilis, Koriandersamen, Kreuzkümmel, Knoblauch, Salz, Minze, Olivenöl und Essig. Es gibt Harissa als Pulver oder Paste. Beide Varianten enthalten die gleichen Zutaten und passen bestens zu Nudelsoßen, Gulasch oder Suppen. In Nordafrika würzt man fast alles damit: Couscous, Reisgerichte, Suppen aber auch Marinaden für Lamm, Rind, Hühnerfleisch und Fisch.

Chimichurri

Chimichurri ist die Gewürzmischung für die bekannte Chimichurri-Sauce aus Südamerika. Die Mischung beinhaltet in der Regel Zwiebel, Tomatenflocken, Petersilie, Chili, Knoblauch, Paprika, Pfeffer, oft auch Oregano und Basilikum. Sie passt zu allen Fleischgerichten und gegrilltem Fisch.

Pul Biber

Pul Biber ist die typische türkische Gewürzmischung. Und alle, die gern Döner oder Dürum essen, lieben dieses scharfe Gewürz aus Chiliflocken, Jalapeno Schoten, Meersalz und Pflanzenöl. In der Türkei kennt man neben den scharfen auch milde, süße und geräucherte Varianten von Pul Biber.

Jerk

Jerk ist die fruchtig-scharfe Gewürzmischung aus der jamaikanischen und kreolischen Küche mit den Hauptzutaten Piment und Chilischoten. Fast immer in der Mischung enthalten: Pfeffer, Thymian, Ingwer, Zucker und Zimt. Knoblauch und Zwiebeln nicht, die gibt man erst bei der Zubereitung von Gerichten dazu. Mit Öl, Sojasoße und Zitronensaft verrührt, wird aus Jerk eine kräftige Marinade, die in der Karibik gern zum Einlegen von Hühner- oder Schweinefleisch benutzt wird. Aber auch bei uns passt Jerk bestens zu Grillgut, sei es Gemüse, Tofu oder Fleisch.